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AutorenbildCarina Frei

Das Problem mit der Kommunikation-

Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation und Tipps, wie du dich verbessern kannst


In unserer Gesellschaft gibt es viele Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Dass Frauen und Männer unterschiedlich ticken, wissen wir nicht erst seit dem Bestseller „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ Diese Unterschiede spiegeln sich aber nicht nur im Verhalten wider, sondern auch ganz konkret in unserer täglichen Kommunikation.

Im männerdominierten Business Kontext sind es vor allem Frauen, die sich durch ihren Kommunikationsstil selbst sabotieren.


Ein Mann und eine Frau auf Stühlen sitzend mit Messgeräten auf dem Kopf
Unterschiede in der Kommunikation können zu Missverständnissen führen

 

In meiner Arbeit erlebe ich es immer wieder, wie unterschiedlich sich Männer und Frauen ausdrücken. Die Gegensätze bestehen manchmal nur aus feinen Nuancen, können aber einen entscheidenden Einfluss auf deine Wirkungskompetenz und Fremdwahrnehmung (= wie du auf dein Gegenüber wirkst) haben.


Wie du (als Frau) kommunizierst, hat Einfluss auf deinen Gesprächspartner. Deine Kommunikation ist wesentlicher Bestandteil deiner Präsenz und beeinflusst, wie du von deinem Umfeld wahrgenommen wirst. Carina Frei

Es geht nicht darum welcher Kommunikationsstil nun besser oder schlechter ist. Das Wissen um die kommunikativen Merkmale kann aber durchaus hilfreich sein sowohl für die eigene Weiterentwicklung, als auch, um dein Gegenüber besser zu verstehen und Missverständnissen entgegenzuwirken.


 

Erfolgskiller: Kommunikation

Viele Frauen wundern sich, warum sie nicht ernst genommen werden, warum sie bei Beförderungen übergangen werden, oder man sie nicht zu Wort kommen lässt. Vieles davon lässt sich auf ihre Präsenz zurückführen. Präsenz ist das Ergebnis ganzheitlicher Kommunikation. Sie wird beeinflusst durch unsere Stimme, die Körpersprache, den verbalen Ausdruck, unsere äußere Erscheinung und unser Auftreten. In diesem Artikel beschäftigen wir uns vor allem mit dem verbalen Ausdruck.


Inflationär benutzte Entschuldigungen, ein Leben im Konjunktiv, viel drum herum Gerede: Das sind für mich die häufigsten Stolpersteine für Frauen in Gesprächen: „Entschuldigung, dürfte ich dazu bitte etwas sagen?“ „Es tut mir leid, könnte ich ganz kurz etwas fragen?“ „Ich möchte nicht stören, aber wäre es möglich, dass…?“


Warum entschuldigen sich Frauen eigentlich bei jedem zweiten Satz? Carina Frei

Von klein auf hat man uns beigebracht, dass brave Mädchen zurückhaltend sind, nicht ins Wort fallen und nicht auffallen (und um Gottes Willen schon gar nicht negativ!).

Wir sind höflich, angepasst und haben eher eine helfende Rolle, als dass wir Macher sind. Diese Erziehung, diese anerlernten und anerzogenen Glaubenssätze spiegeln sich dann in unserem erwachsenen Verhalten wider.

Daraus ergeben sich stereotypische Kommunikationsmerkmale, die nicht nur ein Hirngespinst der Gesellschaft sind, sondern Großteils tatsächlich zutreffen:



Attribute, die mit weiblicher Kommunikation in Verbindung gebracht werden

  • Indirekte Kommunikation: Frauen neigen dazu, ihre Botschaft auf subtilere Weise zu übermitteln, anstatt sie direkt auszusprechen.

  • Beziehungsorientiert: Frauen legen oft mehr Wert auf die Pflege von Beziehungen und können ihre Kommunikation darauf ausrichten, das Verhältnis zum Gesprächspartner zu verbessern oder zu erhalten.

  • Empathisch: Frauen sind oft empathischer und können schneller die Gefühle und Perspektiven anderer Menschen verstehen und berücksichtigen.

  • Kooperativ: Frauen können sich in Kommunikationssituationen eher kooperativ verhalten und nach Kompromissen suchen.


Attribute, die mit männlicher Kommunikation in Verbindung gebracht werden

  • Direkte Kommunikation: Männer neigen dazu, ihre Botschaft direkt und klar auszusprechen.

  • Sachorientiert: Männer legen oft mehr Wert auf die Vermittlung von Informationen und können ihre Kommunikation darauf ausrichten, Probleme oder Aufgaben zu lösen.

  • Wettbewerbsorientiert: Männer können sich in Kommunikationssituationen eher wettbewerbsorientiert verhalten und ihre Meinung oder Position verteidigen.

  • Hierarchiebewusst: Männer sind sich oft der Hierarchien bewusst und können ihre Kommunikation darauf ausrichten, ihre Autorität oder Macht zu demonstrieren.


Natürlich sind das allgemeine Tendenzen. Jeder Mensch verhält und spricht individuell unterschiedlich. Ich kenne viele Frauen, die sehr direkt und sachlich kommunizieren und es soll tatsächlich auch Männer geben, die sehr empathisch und beziehungsorientiert kommunizieren.


Menschen mit farbigen Sprechblasen aus pappe vor dem gesicht
Erfolgstipp: Kommunikationsmerkmale erkennen

Dennoch neigen Männer eher dazu, direkter und konkreter zu sprechen, während Frauen häufig indirekt und mit mehr Kontext sprechen. Das kann zu Missverständnissen führen, insbesondere wenn Männer und Frauen miteinander kommunizieren.


 


Wie du deine Kommunikation verbesserst

Es ist wichtig, dass wir uns bemühen, die Kommunikationsstile des anderen Geschlechts besser zu verstehen und uns bewusst machen, dass es diese Unterschiede gibt. Wenn wir das berücksichtigen und gleichzeitig versuchen, die Perspektiven des anderen zu verstehen können wir Missverständnisse vermeiden und unsere Kommunikation verbessern.

Um das noch verständlicher zu machen, habe ich hier 5 konkrete sprachliche Beispiele zusammengestellt, die tatsächlich so bei einem meiner Trainings stattgefunden haben:


5 Beispiele für Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation


1. Direktheit vs. Indirektheit

Männer tendieren dazu, direkter in ihrer Kommunikation zu sein, während Frauen häufig indirekter und viel im Konjunktiv sprechen. Ein Beispiel Der Mann sagt: "Ich denke, wir sollten das Projekt abschließen.“ Die Frau sagt: "Ich frage mich, ob wir das Projekt vielleicht abschließen sollten".

2. Konkretheit vs. Kontext

Männer neigen dazu, konkreter in ihrer Kommunikation zu sein, während Frauen häufig mehr Kontext in ihre Aussagen einbeziehen. Ein Beispiel Der Mann sagt: "Das Meeting startet um 3 Uhr." Die Frau sagt: "Ich habe gehört, das Meeting beginnt um 3 Uhr, aber ich bin mir nicht sicher, ob es tatsächlich stattfinden wird, weil der Konferenzraum zu dieser Zeit belegt ist.“

3. Wettbewerb vs. Zusammenarbeit

Männer nehmen in ihrer Kommunikation gerne eine wettbewerbsorientierte Haltung ein, während Frauen häufig eine kooperative Haltung einnehmen. Ein Beispiel Der Mann sagt: "Ich habe das Projekt schneller als erwartet abgeschlossen" Die Frau sagt: "Weil wir zusammengearbeitet haben, konnten wir das Projekt gemeinsam schneller als erwartet abschließen".

4. Autorität vs. Empathie

Männer tendieren dazu, in ihrer Kommunikation autoritativer zu sein, während Frauen häufig empathischer sind. Ein Beispiel Der Mann sagt: "Bring mir einen Kaffee!" Die Frau sagt: "Ich könnte einen Kaffee vertragen. Entschuldige bitte, du bist sicher beschäftigt, aber vielleicht kannst du mir einen bringen, wenn du Zeit hast.“

5. Problemlösung vs. emotionaler Unterstützung

Männer tendieren dazu, in ihrer Kommunikation eine problemlösungsorientierte Haltung einzunehmen, während Frauen häufig eine emotional unterstützende Haltung einnehmen. Ein Beispiel Der Mann sagt: "Wir klären das jetzt." Die Frau sagt: "Ich verstehe, dass du dich besorgt fühlst. Lass uns das Problem gemeinsam lösen und ich bin hier für dich, um dich zu unterstützen."


 

Im Business besser kommunizieren

Dass Frauen es im Business immer noch schwerer haben als Männer, ist kein Geheimnis. Um das zu ändern, müssen Frauen an ihrer Präsenz arbeiten. Um diese zu stärken, habe ich einige Tipps zusammengestellt, die dir helfen können, deine Kommunikation im Business-Kontext zu verbessern:


  • Sei selbstbewusst Es ist wichtig, sicher in deinen Ansichten und Entscheidungen zu sein und diese klar und direkt zu kommunizieren.

  • Bitte nicht stören Wenn du unterbrochen wirst, unterbrich nicht zurück, oder reagiere genervt, sondern nutze eine Formulierung wie: "Ich bringe meinen Gedanken noch kurz zu Ende, bevor ich auf deine Frage antworte".

  • Sei vorbereitet Stelle sicher, dass du gut vorbereitet bist, bevor du an Meetings oder Verhandlungen teilnimmst.

  • Sorry not Sorry Hör auf, deine Sätze mit einer Entschuldigung zu beginnen.

  • Verwende eine klare Sprache Vermeide es, um den heißen Brei herumzureden und sei klar und präzise in deiner Kommunikation.

  • Schluss mit Konjunktiv Vermeide Formulierungen wie „Könnte ich vielleicht / Dürfte ich eventuell“

  • Lerne NEIN zu sagen Du musst nicht immer jedes Bedürfnis befriedigen. Gerade im Business musst du lernen klar Nein zu sagen.

  • Unterstützende Körpersprache Verwende eine unterstützende Körpersprache, indem du aufrecht sitzt, direkt in die Augen des Gesprächspartners blickst und Gesten verwendest, um deine Worte zu unterstreichen.


 


Fazit

Frauen und Männer kommunizieren unterschiedlich. Männer benutzen eher die Sprache der Information, Frauen die der Beziehung. Beides ist in Ordnung und wird nur zum Problem, wenn wir uns gegenseitig nicht verstehen. Also, Männer, wenn ihr das nächste Mal das Gefühl habt, dass eine Frau um den heißen Brei herumredet, keine Panik! Sie versucht nur, höflich zu sein. Und Frauen, wenn ihr das nächste Mal das Gefühl habt, dass ein Mann unhöflich ist, weil er direkt ist, keine Panik! Er versucht nur, effizient zu sein.

Um es mit den Worten von Cher aus "Clueless" zusammenzufassen:


Ich denke, es ist wichtig, die Perspektive des anderen zu verstehen, und zwar unabhängig davon, ob sie männlich oder weiblich ist.

Wenn du Unterstützung im Bereich ganzheitliche Kommunikation möchtest, oder mehr über Körpersprache und Stimmtraining lernen möchtest, dann ist das 4wöchige Mentoringprogramm PRÄSENZ genau das richtige für dich! Hier lernst du alles, was du über Kommunikation wissen musst.





Viel Erfolg,


Deine Carina


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